Zylinderabschaltung

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Unter Zylinderabschaltung versteht man die gezielte Deaktivierung (= Abschalten von Zündung und Einspritzung) von Zylindergruppen eines Verbrennungsmotors.

Die Zylinderabschaltung erfolgt:

  • im Teillastbereich, wo nur ein kleiner Teil der max. Leistung des Verbrennungsmotors benötigt wird, um das Fahrzeug mit gleichmäßiger Geschwindigkeit anzutreiben. Diese Möglichkeit wird nur bei Verbrennungsmotoren mit mindestens 6 Zylindern benutzt, weil dort die Diskrepanz zwischen Teillastbetrieb und maximal verfügbarer Leistung besonders groß ist. Bei Mercedes-Benz wurde Zylinderabschaltung im Teillastbetrieb z.B. beim CL600 (Coupé der S-Klasse mit 12-Zylinder-Motor) eingesetzt.
  • im Schiebebetrieb, wo die Kraftstoffzufuhr komplett gestoppt wird. Dies wird mittlerweise von allen Autoherstellern praktiziert. Allerdings werden bei konventionellen Fahrzeugen die Ventile offen gehalten, um eine Verzögerung des Fahrzeugs mit der "Motorbremse" zu erreichen. Dies ist bei Hybridfahrzeugen kontrapunktiv, weil damit die Rekuperation beeinträchtigt wird (Näheres siehe unten).

Die Fa. Honda setzt Zylinderabschaltung bei ihren Hybridfahrzeugen ein, um:

  • im Teillastbetrieb zusätzliche Treibstoffeinsparungen zu erreichen (z.B. beim Accord IMA);
  • im Schiebebetrieb die Rekuperation des Motor-Generators (MG) zu verbessern. Dies wird z.B. beim Civic IMA praktiziert, indem die Ventile geschlossen werden, damit kein Motorbremseffekt wie bei konventionellen Fahrzeugen auftritt. Die Verzögerungsenergie kommt damit weitgehend dem MG zugute, der dabei als Generator die Hybrid-Batterie nachladen kann.