ABS

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ABS = Abkürzung für Anti-Blockier-System - eine elektronische Zusatzfunktion für die Bremse, auch bekannt als automatische "Stotterbremse".

Das Gegenstück von ABS ist ASR, bei dem das Durchdrehen der Räder verhindert wird. Bei beiden Systemen wird mit Drehzahlsensoren an den Rädern gearbeitet. ASR und ABS greifen regulierend ein, wenn sie Drehzahlabweichungen feststellen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

ABS, ursprünglich von Bosch entwickelt, war das erste elektronische Sicherheitssystem, das in Autos eingebaut wurde. Nachdem ABS in der 80er Jahren zunächst nur in Premium-Fahrzeuge eingebaut wurde (z.B. Mercedes S-Klasse), sind heutzutage eigentlich alle Neufahrzeuge mit ABS ausgerüstet.

[Bearbeiten] Funktion

ABS verhindert das Blockieren der Räder und hält das Fahrzeug lenkfähig (Fahrzeuge mit blockierenden Rädern können nicht gelenkt werden). Eine Radblockade kann z.B. bei rutschigem Untergrund und/oder bei einer Vollbremsung auftreten.

ABS erfasst über Sensoren an der Rädern ständig die Raddrehzahlen und kann somit kurz vor dem Blockieren stehende Räder sofort erkennen. Die Regelung gibt dann das blockiergefährdete Rad kurzfristig wieder frei. Am Bremspedal ist bei Anlagen wie im Prius I in der Regel ein Pulsieren fühlbar, weil ABS die Bremskraft in Sekundenbruchteilen stark moduliert, also auf und ab regelt.

[Bearbeiten] Prius I

Das ABS Steuergerät besteht aus acht Magnetventilen, einer zweikanaligen Druckpumpe nebst zugehöriger Steuerelektronik.

So lange das ABS nicht wirkt sorgen Druckfendern in den Magnetventilen dafür dass die Bremse wie eine normale hydraulische Zweikreisbremsanlage wirkt. Neigt ein Rad zum Blockieren, so wird seine Bremskraft in zwei Stufen reduziert. Hierfür sind pro Rad zwei Magnetventile vorhanden:

Zunächst schließt das normalweise offene Druckerhöhungsventil und blockiert die Verbindung des Radbremszylinders mit dem Hauptbremszylinder. Somit kann sich kein weiterer Druck im Radbremszylinder aufbauen. Ist die Blockierneigung damit immer noch nicht aufgehoben öffnet das normalerweise geschlossene Druckverminderungsventil und lässt Druck aus dem Radbremszylinder entweichen. Die dabei entweichende Bremsflüssigkeit wird nun von der Druckpumpe wieder in den Zweig zwischen Hauptbremszylinder und Druckerhöhungsventil geleitet damit sie bei Bedarf wieder einer Druckerhöhung zur Verfügung steht. Bei einer Mehrkreisbremsanlage muss die Druckpumpe für jeden Kreis vorhanden sen, daher sitzen zwei Druckpumpen auf einer gemeinsamen Motorwelle.

[Bearbeiten] Prius II

Das ABS des Prius 2 ist wegen der elektrohydraulischen Bremsanlage etwas anders realisiert als bei den meisten Fahrzeugen. Da die hydraulischen Radbremszylinder elektronisch angesteuert werden besorgt die enstprechende Steuereinheit, in diesem Falle die Antischlupfregelungs-ECU, die ABS Funktion gleich mit. Der Prius benötigt im Gegensatz zu fast allen Fahrzeugen für ABS keine besondere "Hardware", die ABS-Funktion ist rein softwarebasiert! Das sonst übliche Pulsieren des Bremspedals ist nicht zu spüren weil der Fahrer hier nur gegen den Hubsimulator drückt.